Von Siem Reap aus haben wir uns heute ein sogenanntes schwimmendes Dorf angesehen, welches jetzt allerdings noch nicht überschwemmt ist. Hautnah konnten wir erleben, wie der Alltag der Menschen aussieht und konnten nur erahnen, wie das Leben wohl ist, wenn das Wasser hoch bis an die Häuser reicht und man wirklich nur noch mit dem Boot unterwegs sein kann. Das Dorf ist schon recht abgelegen. Man lebt von der Fischerei, einige Monate auf dem Wasser und dann wieder teils auf der Erde. Es gibt neben einer Pagode und offiziellen Verwaltungsgebäuden auch eine Schule. Unser Tuk-Tuk-Fahrer versicherte uns, dass die Menschen zwar einfach leben, aber glücklich sind.
„Bon Om Tuk“ – wortwörtlich: Ruderfest – ist das kambodschanische Wasserfest, das jährlich 3 Tage im November während des Vollmonds gefeiert wird. Jede Stadt in Kambodscha hat ihre eigene Version, die größte Feier findet allerdings in Phnom Penh statt, mit Bootsrennen und rituellen Feierlichkeiten.Was ist der Hintergrund des größten Fests in Kambodscha? Und der Fluss dreht um – weltweit einzigartig! Fliegt man nach Siem Reap in Kambodscha um die Angkor-Tempel zu besichtigen, gehört zum Touristikprogramm auch ein Trip zum naheliegenden Tonle Sap-„See“. Aber ist der Tonle Sap wirklich ein See?
Eigentlich nicht, auch wenn er als größter See von ganz Südostasien gilt. Streng genommen ist er ein Fluss, der sich lediglich auf einem Abschnitt sehr breit ausdehnt. Im Süden verengt er sich wieder zu einem normalen Fluss und mündet dann in der Hauptstadt Phnom Penh in die große Lebensader, den Mekong.
Durch die Schneeschmelze im Frühling im Himalaya schwillt der Mekong durch das ihn über Nebenflüsse erreichende Wasser an. Die einsetzende Regenzeit im Mai/Juni tut das seinige, so dass der Mekong in Kambodscha tatsächlich flussaufwärts in den Tonle Sap drängt. Der Tonle Sap ändert also seine Richtung und schwillt an! Der knapp drei Meter tiefe „See“ misst dann bis zu fünfzehn Metern!
Anfang November, zum Ende der Regenzeit, wenn der Mekong wieder stark zurück geht, „dreht“ der Tonle Sap wieder „um“ – er fließt nun wieder ganz normal in den Mekong und der Tonle Sap-See sinkt ab, eine Masse an Fisch hinterlassend. Für die Fischer drumherum ist dies deshalb das Startsignal der jährlichen Fischereisaison und Anlass für das größte Volksfest von Kambodscha: das „Bon Om Tuk“. Ursprung Im 12. Jahrhundert, zur Regierungszeit König Jayavarmans VII., läutete die königliche Marine zum Zeitpunkt der Flussumkehr den jährlichen Beginn der Fischsaison mit einer glanzvollen Parade ein. Diese sollte die Flussgeister milde stimmen und sie um eine zahlreiche Reisernte und viel Erfolg beim Fischen bitten. Und das gilt auch heute noch! Sampeas Preah Khe und Auk Ambok: die Vollmondzeremonie Traditionell findet das „Bon Om Tuk“ während des November-Vollmondes statt. Dadurch ergibt sich, dass nicht nur die Flussgeister angebetet werden, sondern auch der Mond; und diese Zermonie also ebenfalls zum Wasserfest dazugehört. Der Mond wird in der Vollmondnacht mit dem „Sampeas Preah Khe“ Ritual geehrt, bei dem der Mond um eine reiche gute Ernte gebeten wird.
In den Tempeln des Landes treffen sich die Menschen um „Auk Ambok“ zu essen, flach gedrückten Reis, der mit Kokosnuss und Banane vermischt wird und feiern den Ernte-Mond.